Wilde Wünscherei
Kleider-Konfigurator: Aber...wieso?
Wir könnten es ganz einfach machen – Konfiguratoren? Gibt’s nicht, voll aufwendig mit der Kundenkommunikation und dem individuellen Nähen und so. Wir haben schließlich superschöne Lagerware, kauf doch die man!
Aber uns ist bewusst, dass es sich bei Abhaltekleidung aus Wolle durchaus um eine größere Investition handelt. Wolle ist ein kostspieliges Naturprodukt. Dazu kommt, dass wir die Windelfreikleidung aus secondhand Pullovern per Hand zuschneiden und nähen, und auch diese Arbeit möchte entlohnt werden.
Und dann soll das Kind Abhaltekleidung tragen, die optisch aber nicht so wirklich den Wünschen gefällt?
Fanden wir irgendwie blöd, zumal jedes Kind von den Proportionen ja auch unterschiedlich sein kann.
Die Idee des Kleider-Konfigurators
Wie cool wäre das denn, wenn man Kleidungsstücke nach seiner eigenen Vorstellung entwirft und sie einem quasi auf den Leib geschneidert wird?
Also haben wir uns hingesetzt und überlegt, wie wir die Sache am besten angehen könnten. Abhaltekleidung aus eigenen Wollpullovern – die Idee fanden wir sehr cool. Die Kunden können sich bei uns melden, angeben, welche Maßen und so gewünscht sind, uns den Wollschatz zusenden und wir zaubern daraus dann ein Windelfrei-Unikat mit einem persönlichen und emotionalen Wert.
Aber irgendwie fraß dieses (irgendwie auch sehr schöne) Hin und Her mit dem Kunden echt Zeit, bis der finale Entwurf dann endlich stand. Und was machen wir überhaupt mit den Familien, die keinen Wollpullover für ein Windelfrei-Upcyclingprojekt parat haben?
So entstand schließlich das Stofflager, in dem wir immer mal wieder fleißig Pullover aus vornehmlich Kaschmir, Schur-und Merinowolle einfügen, bei denen wir der Meinung sind, dass sie sich ganz hervorragend in WindelfreiKleidung verwandeln lassen würden. Und irgendwie wollten wir die Kommunikation auch etwas automatisieren und kompakter gestalten, manchmal merkte man erst beim Zuschnitt dass man doch vergessen hatte, ein Detail zu beschnacken. Es brauchte also etwas, mit dem alle wichtigen Punkte – Größe, Knieflicken, Verschluss usw. – übersichtlich ausgewählt werden können. So entstand schließch der Konfigurator.
Für besondere Wünsche fügten wir bei der Erstellung extra ein Textfeld hinzu.
Klingt doch gut?
Die Crux an der Sache ist nun aber, dass wir keine Entwickler, Webdesigner, IT-Spezialisten oder Ähnliches sind. Bei der Entwicklung des neuen Shops hatten wir zwar Hilfe durch eine Förderung, tatsächlich stellte es sich aber als Hochkompliziert heraus, unsere Vorstellungen in die Tat umzusetzen.
Gerne hätten wir es übersichtlicher und einfacher gestaltet, hatten die Idee, dass man alle Punkte im Konfigurator abarbeitet und dann das Stofflager aufploppt oder so. Generell hätten wir uns eine gute Verknüpfung von Konfigurator mit Stofflager/Bring-Option sehr gewünscht.
Stattdessen müssen aufwendig Varianten erstellt werden. Jede einzelne Größe muss mit jedem einzelnen Auswahlpunkt kombiniert und die Preise dementsprechend angepasst werden – alles per Hand. Da hat man mir nichts, dir nichts ganz schnell mal eben 200 Varianten aufwärts zu bearbeiten. Hallo Knoten im Kopf!
Deswegen haben wir eine genaue Guideline für jeden einzelnen Konfigurator erstellt, in der wir Schritt-für-Schritt die Funktion erklären.
Schlussworte
Vorerst haben wir unseren Frieden mit dieser Methode gefunden. Es gibt zwar immer mal wieder Anfragen, wie das ganze System denn so abläuft, optisch könnte die Sache durchaus schöner und kompakter sein oder jemand hat dann doch keinen Stoff aus dem Lager ausgewählt, aber wir sind dran, dass es in Zukunft vielleicht doch eine Konfigurator-Optimierung gibt und sich die Guideline zum Konfigurator damit erledigt hätte.